Die ersten Jahre

Bereits 1963 verbrachten acht junge Segler der „Betriebssportgemeinschaft Motor Warnowwerft“ ihre Freizeit mit dem Singen von Seemannsliedern. Ein Jahr später trat die Seglergemeinschaft erstmals als Shanty-Gruppe unter der musikalischen Leitung von Uwe Jahnke auf. Erst danach gab man sich den Namen: „De Klaashahns“. Der Name stammt von einer umgangssprachlichen Bezeichnung für die Eisente, welche in den kalten Wintermonaten an der Warnemünder Bucht zu finden war. Auch die Warnemünder Fischerfrauen wurden im Volksmund „Klaashahns“ genannt. In Anlehnung daran wurde der heute bekannte Name geboren.

Von der Hafenbar zur Wiedervereinigung

Die hohe Nachfrage an Veranstaltungen mit Shanties und Seemannsliedern – darunter z.B. die „Deutschen Meisterschaften 1967 im Seesegeln der DDR“ oder die „Kinder- und Jugendspartakiade der DDR“ 1968 in Berlin – stellte für den Chor eine besondere Herausforderung dar, sodass ab 1978 der studierte Musiker Dietmar Bellmann die musikalische Leitung übernahm. Nach kurzer Zeit war der Shantychor im Rundfunk zu hören und im Fernsehen zu sehen, wie im „Hafenkonzert“, „Klock 8, achtern Strom“ und „Musik und Snacks vorm Hafen“. 50 bis 60 Auftritte im Jahr warnen für den Chor nun zu absolvieren. Unterstützung erhielt der Chor seit 1980 von der Fischereiproduktionsgenossenschaft in Warnemünde.

Auf zu neuen Horizonten

Die Wiedervereinigung brachte kulturellen Austausch mit Shanty- Chören aus der Bundesrepublik, aber auch besondere Heraus- forderungen mit sich. Der Trägerbetrieb und einige der Mitglieder gingen verloren. Ein Neubeginn vollzog sich am 27. Juli 1990 nunmehr als gegründeter Verein.
Die Popularität des Chores konnte erhalten werden. Es folgten landesweite Auftritte und gleichermaßen im Ausland, so bei einer Kulturveranstaltung in Kopenhagen, mehrmals beim Shanty-Treffen in Prag, in Dünkirchen (Frankreich) und bei einem Heimattreffen in Chicago (USA).
34 Jahre nach der Gründung trat dem Chor mittels Zeitungsannonce auf der Suche nach einem Akkordeonspieler, mit Monika Milles, erstmals eine Frau bei.

Besondere Momente

Besondere Momente in der Geschichte der Klaashahns gab es viele. Am 35. Jahrestag der Gründung der DDR waren sie Teil des Programms unter dem Motto „Von der Hafen-Bar bis zur Wunder-Bar“ im Palast der Republik. Zur 750-Jahr-Feier Berlins folgte ein Auftritt beim „Warnemünder Fischerfest“ als musikalisches Programm der Küste. Am 6. November 2006 waren die „Klaashahns“ Gast in der TV-Sendung „Willkommen bei Carmen Nebel“ in der Rostocker Stadthalle und 2007 in der französischen Partnerstadt Dünkirchen. Bis heute sind die „Klaashahns“ Teil maritimer Veranstaltungen in Rostock und Warnemünde, wie beim Kuttersingen, der Hanse Sail oder Port Parties

Text: Jochen Glende